Krieg | Schlangeninsel-Kampf: Russisches Schiff schwer getroffen


Dänemark hatte sich Ende Mai bereit erklärt, die Ukraine mit “Harpoon”-Raketen zu versorgen. Diese können von mobilen Abschussrampen an Land abgefeuert werden und Ziele in bis zu 315 Kilometer Entfernung zerstören – genug, um russische Kriegsschiffe von der ukrainischen Küste fernzuhalten. Dem Marineexperten Bryan Clark zufolge reichen schon 12 bis 24 “Harpoons”, um die russische Flotte zur Aufgabe der Seeblockade zu zwingen.

Hat die Ukraine erstmals “Harpoon”-Raketen eingesetzt?

Welche Waffen bei dem Angriff auf die “Wassili Beg” tatsächlich zum Einsatz kamen, ist aber unklar. Der Militärgouverneur von Odessa, Maxym Martschenko, sprach zunächst von “Harpoon”-Raketen, änderte seinen Eintrag auf Telegram später aber wieder. Auf einem von der Ukraine verbreiteten Drohnenvideo ist zu erkennen, wie zwei Geschosse vom linken Bildrand aus auf das Boot zufliegen und detonieren:Der Militärexperte Rob Lee geht angesichts der Geschwindigkeit der Geschosse davon aus, dass diese von einer Bayraktar-Drohne aus türkischer Produktion abgefeuert wurden. Möglich erscheint auch ein Angriff mit “Neptun”-Raketen aus ukrainischer Produktion. Mit diesen Antischiffswaffen hatte die Ukraine Mitte April nach eigenen Angaben das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte versenkt, die “Moskwa”. Der Vorrat der Ukraine an “Neptun”-Raketen soll allerdings sehr begrenzt sein. Die Rückeroberung der Schlangeninsel hätte für die Ukraine hohen Symbolwert. Es war die “Moskwa”, die sich Ende Februar vor der Insel in Stellung gebracht und die Verteidiger dazu aufgerufen hatte, sich zu ergeben. Diese antworteten: “Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!” Der Funkspruch wurde inzwischen sogar auf Briefmarken gedruckt, und die Soldaten wurden später als “Helden der Ukraine” ausgezeichnet.

See also  ++ Ukraine-Krieg im Newsblog ++ Selenskyj besucht Kriegsfront in Mykolaiv